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Gestern war ein schöner Tag

Die Stadt gefüllt mit Menschen. Alle zog es an diesem sonnigen Tag raus an die frische, frühlingshafte Luft. Mich auch. Spazierte durch die Stadt mit anderen. Wir waren eine nette kleine Gruppe, manche trugen blaue Fahnen mit weißen Tauben darauf. Sie wehten so schön an diesem Vorfrühlingstag im Wind. Leute aus den prall gefüllten Eisdielen, junge Paare mit Kinderwägen, Großeltern mit ihren Enkelkindern, betrachteten uns. 
Ach, dachte ich mir, warum ziehe ich durch die Stadt mit dem Wunsch nach Frieden auf dieser Welt? Ist es nicht so friedlich und beschaulich hier. Wäre jetzt ein Platz in der Eisdiele nicht schön… Eine gute Tasse Kaffee, die Sonne im Gesicht…
Alles eine Sache der Perspektive.
Neulich sprach ich mit einem jungen Afrikaner aus unserem Dorf. Früh morgens kreuzte er mit seinem Fahrrad meinen Weg. Deutschland sei ein sehr schönes Land, meinte er und er könne sich etwas ansparen. In seinem Herkunftsland sei dies nicht möglich. Ich erhaschte einen andere Sicht auf meine Heimat und kam mir mit meinem sorgenvollen Blick fast überzogen vor.
Und dann traf ich neulich einen alten Bauern. Es stimme doch nicht mehr, was gerade hier so vor sich gehe.
Und dann traf ich neulich eine junge Mutter mit ihren zwei Kindern. Das Leben sei teuer geworden. Sie auf dem Land könne nicht auf ein Auto verzichten um das Klima zu retten. Es fahren doch nicht mal Busse. Irgendwie stimme doch etwas nicht mehr in diesem Land.
Und dann lese ich neulich, dass kritische Menschen die Bodenhaftung verloren hätten.
An diesem Sonntag blies mir ein laues frühlingshaftes Lüftchen meine Flausen aus dem Kopf. Warum durch die Strassen ziehen und nicht gemütlich in der Eisdiele sitzen…
Ein Leben in der Mehrheit ist doch gemütlicher…
Ich bin doch nur ein kleines Lichtlein…
Und – wir müssen unsere Kinder und Männer ja nicht zum Sterben schicken…
Die Sonne scheint friedlich vom Himmel, das Eis schmeckt gut, ein schöner Tag.

Ich hör einfach auf…

…zu denken. Ein leeres Oberstübchen ist ein wohliges Örtchen.
Für den neuen Tag brauche ich eine ruhige Vorlaufzeit. Gern mit einer Tasse Kaffee, sinniere ich über alles mögliche. Damit ist jetzt Schluß. Nur noch das Heißgetränk und nichts. Ich schalte ab. Die warme Tasse in Händen, die Augen geschlossen murmelt meine innere Stimme: „Gedanken kommen – Gedanken gehen. Ruhe kommt von selbst.“
Fast wie autogenes Trainning. Das tut gut in einer lauten, hysterischen Welt.
Hausputz für das Innere, Ordnung im Oberstübchen, in seiner Mitte bleiben.
Die öffentlich rechtlichen Berieselungsmaschinen, der Propagandafunk, ist abgeschafft. Dosiert gibt es noch den Kontrafunk und Tichys Einblick. Das reicht an zu Verdauendem.
Und wenn es draußen wärmer wird, lausche ich dem Gesang der Vögel und dem Summen der Bienen.
Und – war kürzlich auf einer Demo gegen den politischen Wahnsinn (Steigende Strompreise, neues Heizungsgesetz, LKW Maut, Krankenhausreform…). Die „anderen“ Demos  interessieren mich nicht. Ich vermute, dass unsere Regierung mit diesen Veranstaltungen über ihr Versagen hinwegtäuscht. Viele machen mit, weil viele mitmachen. Der deutsche? Wunsch zur Mehrheit zu gehören. „Ein Land im Gleichschritt“ auf Tichys Einblick.
So. Genug gedacht 🙂