Ein Tisch, ne Gießkanne, so Zweige und Bücher darunter – nicht spektakulär. Für mich schon. Ich denke an die Waldecke, in der ich das Grün aufgelesen habe, an die Begegnung mit dem netten Mann mit der Knarre in der Hand. Ich meine da den Jäger. Mir kommt allerhand in die Finger, wenn ich mich stundenlang durch das Unterholz schlage. Heute erst hatte ich, in der Tiefe des Waldes, Kontakt mit einer besonders gefährlichen Gattung: dem alten weißen Mann! Hilfe Fancy Naeser! Hol bitte ein Einsatzkommando von 3000 Mann um mich zu schützen 😉 . Wir haben uns nett unterhalten. Ich liebe den Wald, denn er spendet Ruhe 🙂
Wenn sich im Außen so vieles nicht mehr nachvollziehbar anfühlt, braucht es etwas, was mir im Innersten Kraft gibt. Heute, auf der Hunderunde durch den Wald, ausgerüstet mit einer kleinen Zange und Bindedraht, hab ich mir einen kleinen Kranz fabriziert. Ein Grundgerüst aus Weidenzweigen und biegsamen Wildkraut, darauf dann Fichtenzweige gebunden. Mit Efeu umwunden – fertig. Der Kranz ziert unseren Gartenhintereingang. Es macht Freude ihn anzusehen. Die Erinnerung an den Wald, die Freude über das Selbstgemachte… Sich schöne Ecken schaffen, die den Blick fangen – Krafttankstellen 🙂
Eine Stimme der Vernunft vermittelnder Äther: Kontrafunk.de
Im Garten geht es rund. Blaumeisen, Kohlmeisen, Spatzen, Buchfinken, Elstern, Rotkehlchen… sind am umherflattern. Eifrig werden die Sonnenblumenkerne aus dem Futterhäuschen gepickt, Meisen hängen an den Samenständen der Sommerstauden. Wie ist das schön 🙂 Gestern zählte ich sechs Amseln im Garten. Eifrig scharren sie im Mulch nach Käfern und Würmern. Die Totholzhecke an der Ostseite des Gartens schaut richtig wild aus. Seit drei Jahren füttere ich sie mit Baum-, Hecken- und Staudenrückschnitt. Ein guter Ort zum Brüten. Kein Zentimeter Boden der nicht abgemulcht ist. Für die Vögel muss es ein Paradies sein, wenn ich sie in so großer Anzahl sehe. Nichts wird aus dem Garten weggebracht, alles verbleibt darin. Gute Biomasse. Kreislaufwirtschaft, Agroforst sind spannende Themen. Gemüse kaufe ich quasi nicht mehr, alles vorhanden um über den Winter damit zu kommen. Dieses Gärtnern erfüllt mich. Im Sommer funktionierten wir unser seit fast Jahrzehnten brachliegendes Dreikammersystem zu einer Zisterne um. Damals, als wir bauten, war unser Grunstück noch nicht an die Kanalisation angeschlossen. Große Betonringe wurden vergraben um die Fäkalien der Toilettenspülung darin aufzufangen. Als nach wenigen Jahren der Anschluss erfolgte, pumpten wir die Grube leer und beließen es dabei. Jetzt ist sie mit ein paar tausend Litern Regenwasser von einer Hausdachseite befüllt. Der nächste Sommer kann kommen. In einer vergrabenen Trocknertrommel lagern Rote Beete, Steckrübe, Sellerie, schwarzer Winterrettich und Karotten. Unsere eigenen Kartoffeln vom Mulchbeet haben ihren kühlen Platz in der Garage gefunden. Die Sämereien für das nächste Jahr sind bestellt. In den nächsten Wochen werde ich ein System austüffelten um sie übersichtlich zu ordnen. Es lohnt sich, sich von alten Vorstellungen wie ein Garten auszusehen hat, frei zu machen. Neues ausprobieren, gemeinsam mit der Natur einen Weg beschreiten…
…allen einen schönen Abend, egal aus welchem Land, ob aus Portugal, Russland, Frankreich, Italien, Hinterbislbach… Bei uns traf eben Regen auf Sonnenschein 🙂 Nur dieser echte Regenbogen macht mir Freude. Das restlich bunte, medial aufgehypte, Gedöns klopf ich in die Tonne.
Es gibt viel zu tun. Brennholz für das nächste Jahr muss gespalten und zum Trocknen angeschlichtet werden, angesäte Gemüsepflänzchen wollen gut mit Wasser versorgt werden… Ich arbeite gern hart, denn das macht den Kopf frei, stärkt die Muskeln. Gemeinsam schufften und sich nach getaner Arbeit über das Geleistete freuen.