Archiv für den Monat: Juni 2018

Aus die Maus

Beitragstechnisch ist mir heute nach etwas Persönlichem. Internet und „persönlich“ nicht zwingend ein Widerspruch. Ich vermenschliche meinen Laptop. Ich gebe ihm einen Namen. Hmmmm…  Ah! „Franz-Josef“! Total klischeefrei 😉  Streichle ihm mal sanft über die Bildschirmkante. Habe so eine tiefe Beziehung zu ihm aufgebaut. In nullkommanix! Seine Aufmerksamkeitsspanne ist immens. Total aufnahmefähig für mein Geschreibsel. Das macht ihm so schnell kein Zweibeiner nach. Franz-Josef sülzt mich auch nicht viel mit seinen Belangen zu. Ein kleines Update zwischendurch und gut ist mit ihm.
Ich führe jetzt ein ganz persönliches Gespräch mit ihm:
„Also Franz-Josef, weißt du, die Scheibe von meinem Auto ist fast gar nicht mehr von Fliegenschiss und den dazugehörigen Ausscheidern bedeckt. Kein lästiges Einweichen und Waschen mehr. Bei dir ist ja auch alles tipitopi. Kein Fleckerl auf deinem Face – Bildschirm. Du, das hat sicher was mit dem Insektensterben zu tun. Meinst auch oder?! Schlimm, schlimm. Und apropos Tiere und so. Ich hab von jemandem gehört, dass er – er wohnt an einer Straße mit Ampel – immer nachts die Viecher aus dem Transporter schreien hört. Gell Franz-Josef, das ist ned schön. Die arme Sau. Nicht du Franzerl. Darf doch so zu dir sagen. Sind ja ziemlich persönlich unterwegs mir zwei. Is schon ein Elend. Nicht das mit uns zwei! Ich mein des mit den Viechern und so. Apropos Viecher, hat ned so ein „Saubangert“, so ein Depp so ein Gselchter, meiner Ältesten im Supermarkt ihr Handy geklaut. Also Franzl, sowas hätt es nie und nimmer in einem Tante Emma Laden gegeben. Heutzutage wird ja alles immer größer und anonymer. Das Gute dran ist, dass das Handy wieder aufgetaut – äh – aufgetaucht ist. Da kommst du nie drauf! In der Gefrierkühltruhe vom Supermarkt! Gell, sowas ist schon allerhand.“
Ich streichle dem Franzl wieder sanft über die Bildschirmkante.
„Du Franzl, jetzt erfahrst du was, des bleibt aber unter uns. Hat mich gscheid geärgert. So ein Häkelflitscherl äh,  Häkelmagazin hat bei mir angefragt, ob ich eine Anleitung fürs Hefterl machen will. Dirridari, Geld wär da ned viel drin. Hab mit denen den Höchstsatz ausgehandelt. Du, ich glaub meine 150 Euro Honorar, für eine fertige Anleitung samt Fotos und Wolle aus meinem Wollkruschelschrank, hat denen das Genick gebrochen. Gell, des war nicht zuviel verlangt?! Die hab ich ned auf dem Gewissen?! Quasi aus die Maus mit dem Hefterl. Die ham schon gewusst wie der Hase läuft. Einen Haufen Geld hams für ihr Ausgabe verlangt. 9,99 Euro für so ein Heft. Und zahlt hams einen Hungerleiderlohn an die Weiber, die für sie gehäkelt und geschrieben ham. Und weißt noch was, ich Depp hab mir was schönes für die Dschamsterer überlegt und gehäkelt und fotografiert und hingeschickt und dann hör ich lang nix mehr und dann hab ich nachgfragt und doch was ghört, nämlich dass es mit ihnen den Bach nunter geht und ich auch kein Geld ned seh. Pech ghabt, hätt ich quasi.
Um die ist es ned schad! Gell Franzl, da gibst du mir auch recht?!“
Zärtlich blase ich dem Franzerl ein paar Kuchenkrümel aus der Tastatur. Denn ein Gespräch unter Freunden ist bei Kaffee und Kuchen immer besonders schön 🙂

Sommerlicher Häkelkranz – Anleitung

Material:

• Häkelnadel 4,5 mm
• Styroporkranz 20 cm Außendurchmesser, 4,5 cm Dicke des Ringes
• Heißkleber oder anderer Klebstoff
• 1 Knäuel Schachenmayr Bravo Nr. 8325 anis (für den Ring)
• Acrylwollreste für die Blüten und Blätter:

ON-Line 50 Prima Nr. 0070 grün
Schachenmayr Bravo Nr. 8224 weiß
Schachenmayr Bravo Nr. 8210 gelb
Schachenmayr Bravo Nr. 8367 pink marzipan
Schachenmayr Bravo Nr. 8321 smaragd
Schachenmayr Bravo Nr. 8206 rosé
Schachenmayr Bravo Nr. 8305 candy
Schachenmayr Bravo Nr. 8363 glacier (hellblau)

• Reste von Rico Creative Bubble in grün, pink und melone
Falls nicht zur Hand, einfach anderes Acrylgarn verwenden
• 1 Gabel
• Schere
• Schmuckperlen in pastell falls zur Hand

Größe des Kranzes: Ø ca. 25 cm im fertigen Zustand

Kranz umhäkeln:

In der Farbe anis 18 halbe Stäbchen in der Breite arbeiten.
Jede Reihe mit 2 Steigluftmaschen beginnen.
Reihe für Reihe in halben Stäbchen häkeln, bis das Häkelstück eine Länge von ca. 52 cm erreicht hat.
Am Ende den Arbeitsfaden nicht zu kurz abschneiden, denn damit wird der Häkelstreifen um den Styroporkranz zusammengenäht.
Die Naht befindet sich mittig auf der Rückseite des Kranzes.

Blatt klein:

5 Blätter in grün, 3 Blätter in smaragd und 3 Blätter mit grüner Bubblewolle

10 Luftmaschen anschlagen.
In die zweite Luftmasche ab Häkelnadel und in die folgenden Luftmaschen wie folgt arbeiten: 1 fM, 1 hStb, 1 Stb, 1 DStb,1 DStb, 1 DStb, 1 Stb, 1 hStb, 1 fM und 1 Lfm.
Arbeit nicht wenden.
Auf der gegenüberliegenden Seite weiterarbeiten wie zuvor.
Anstelle der Luftmasche (am Reihenende) 1 Km in die Blattspitze arbeiten.

Blatt groß:

3 Blätter in smaragd häkeln.

12 Luftmaschen anschlagen.
In die zweite Luftmasche ab Häkelnadel und in die folgenden Luftmaschen wie folgt arbeiten:
1 fM, 1 hStb, 1 Stb, 1 DStb, 1 DreifachStb, 1 DreifachStb, 1 DreifachStb, 1 Dstb, 1 Stb, 1 hStb, 1 fM, 1 Lfm.
Arbeit nicht wenden.
Auf der gegenüberliegenden Seite weiterarbeiten wie zuvor.
Anstelle der Luftmasche (am Reihenende) 1 Km in die Blattspitze arbeiten.

Bubble-Blüte:

1 Blüte in weiß/melone (Bubblegarn) und 1 Blüte in weiß/pink (Bubblegarn)

12 Stb in weiß in einen Fadenring arbeiten.
Mit Bubblegarn in jede Masche der Vorrunde: 1 fM, 6 Lfm, 1 fM häkeln.
1 Km in die erste fM vom Anfang.
Fertig.

Blüte:

2 Blüten in weiß/gelb und 2 Blüten in weiß/pink marzipan.

8 fM in weiß in einen Fadenring arbeiten.
Mit gelb/pink marzipan in einer Masche der Vorrunde anschlingen.
3 Lfm (zählen als 1 Stb) und 2 Lfm arbeiten.
In die zweite Luftmasche ab Häkelnadel 1 Km und noch 1 Stb in die Masche arbeiten.
In jede folgende Masche 1 Stb, 2 Lfm, 1 Km in die zweite Lfm, 1 Stb häkeln.
1 Km in die dritte Lfm vom Anfang.
Fertig.

Strahlenblüte:

3 Blüten in rosé häkeln und 3 Blüten in glacier (hellblau).

Eine Reihe mit 15 fM häkeln.
Zu Beginn der zweiten Reihe 5 Lfm arbeiten.
In die zweite Lfm ab Häkelnadel und in jede folgende Lfm 1 Km.
1 Km in die nächste Masche der Vorrunde.
Wieder 5 Lfm anschlagen und in die zweite Lfm ab Häkelnadeln und in jede folgende Lfm 1 Km arbeiten.
1 Km in die nächste… Fortlaufend wiederholen.
Ergibt 15 „Strahlen“.
Nun das Häkelteil aufrollen (an der Seite, welche mit festen Maschen gehäkelt wurde) und mittels einer Nähnadel zusammennähen.

„Gabel“-Pompons:

5 Pompons in candy anfertigen.

Ein ca. 20 cm langes Fadenstück zwischen die zweite und dritte Gabelzinke legen.
Die Gabel mit Wolle umwickeln.
Mit dem eingelegten Fadenstück das Ganze fest abbinden.
An beiden Enden die Wollschlaufen aufschneiden und das Pompon in Form schneiden.
Auf Youtube finden sich gute Anleitungen für „Gabel“-Pompons.

 


Fertigstellung:

Nachdem alle Einzelteile fertiggestellt wurden, die Blätter mittels Stecknadeln wie auf dem Foto abgebildet auf den Kranz stecken.
Im nächsten Schritt die Blüten und Pompons ebenfalls feststecken. Mit einer Heißklebepistole punktuell die Häkelteile vorsichtig festkleben und die Stecknadeln entfernen. Es kann auch ein anderer Allzweckkleber verwendet werden.
Nach Geschmack, einzelne Perlen in die Blütenmitte kleben – oder nicht 🙂
Auf der Rückseite eine kleine Wollschlaufe als Aufhängung anknoten.

 

 

 

Als Wand- oder Türkranz, einfach auf dem Tisch liegend mit z. B. einem Glas mit innliegendem Teelicht, bieten sich viele Dekorationsmöglichkeiten für das blumige Häkelwohnaccessoires.

Teilchenbeschleunigung

Interessante Überschrift. Bewusst kein englisches Wort in der ersten Zeile. Ich packe mich selber am Schlafittchen. Lächle ich doch des Öfteren recht süffisant über englische Begrifflichkeiten, welche ganz banale Alltagsdinge in höhere Sphären hiefen sollen wie z. B. Store – Laden, Facility Management – Hausverwaltung, Service Point – die gute alte Auskunft. Und wie titulierte ich mein letzten Beiträge? Magic monday, slow crochet, brain, outsourcing. Ups! „Teilchenbeschleunigung“ eröffnet eine neue, bewusstere Ära in meiner headline – ups – Überschrift. Och menno. Headline hört sich so nach „Times“, global bussines an. „Überschrift“ nach einem Aufsatz in der vierten Klasse. Ich bleibe hart: Überschrift ist Überschrift.
Was verbindet nun also das Obendrübergeschreibsel mit meinem Inhalt, einer fast fertigen Häkeltischdecke? Nichts. Ich mache einfach etwas ganz, ganz Alltägliches. Ich kündige etwas an und liefere etwas ganz anderes ab. Quasi usual business – sorry – Alltagsgeschäft in manchen Sparten. Und was interessiert mich denn mein Geschwätz – äh – Geschreibsel von gerade eben!  Mögliche Varianten für folgende Übeerschrifffften (sorry – äh – Entschuldigung,  diese ständige Wiederholung geht mir schwer von der Hand, deswegen eine kreative Rechtschreibreform auf die Schnelle): Atomkraftwerk, Dieselskandal, Weißwurst, Reihenhaus, Bierzelt…. Ein weites Feld eröffnet sich mir mit der good old germany Überschrift 😉

 

 

 

 

 

 

 

magic monday

Die Überschrift passt irgendwie nicht zum Thema, aber was anderes fiel mir einfach nicht ein. Tja, vielleicht ergibt sich im Lauf des Schreibens noch eine Möglichkeit etwas Magisches einfließen zu lassen.
Und noch vorab: Für Ästheten ist dieser Beitrag nicht geeignet, auch nicht für Feingeistige. Ich widme mich dem „tödlichsten Tier Deutschlands“, laut eines Internetartikels (hyper, hyper), der Zecke. Diese Viecher sind heuer besonders scharf auf mich. Sechs Stück hingen bereits an mir. Und eine war besonders dreist. Sie machte an meinem Dekolleté herum. Hilfe, ein übergriffiges Ding! So ein Schwein!
Alle eingesammelt, in meinem Garten. Es gedeiht sehr üppig, grünes und krabbelndes. Ich lasse mir mein Lieblingsreich doch nicht von solcherart kleinen Blutsaugern vermiesen! Hab mich schlau gemacht, wieder im Internet. Sollte mir das zu Denken geben? Nein. Laut eines Tierarztes ist Kokosöl bei Hunden und Katzen sehr hilfreich. Angeblich würden sich 88% der Krabbler entsetzt abwenden. Also, was sonst in der Bratpfanne landet, wird jetzt auf meinem Body verteilt. Die Ohren und das Fell sollten eingerieben werden. Wuff. Meine Beinbehaarung ist, der sommerlichen Zeit geschuldet, sehr kurz. Macht nix. Ich salbe mich mit Kokos. Ein Tüpfelchen in die Haare und ich rieche wie eine asiatische Imbißbude. Kleidertechnisch versuche ich auch alle Schotten dicht zu machen. Presse mich in eine Legging, Socken an die Füße und gut hochziehen.  Fühle mich wie eine Fashionista. Langärmeliges Oberteil und einen Bauch- und Hintern- und Oberschenkelschmeichler darübergestretcht. I proudly present: Bavarian Presswurst. Ach, was soll’s. Ich bin gerüstet und marschiere in den Garten. Rein zwischen die Stauden, gucken ob was an mir hängt, rein zwischen die Stauden, gucken ob was an mir hängt, rein… Fast meditativ, dieser Rhythmus. Werde fündig! Ohh jaaa – äh – ohh neiiiin. Zähne zusammenbeißen und weiter arbeiten. Nur nicht kleinkriegen lassen. Nicht dass sich die Größenverhältnisse umkehren: Die Zecke, gefühlt so groß wie ich und ich so klein wie das Mistvieh.
Nach dem Gärtnern ab in die Dusche und anschließend noch einen Bodycheck. Mit dem Vergrößerungsspiegel diverse, schwer einsichtige Hautpartien kontrollieren. Nicht schön das Prozedere. Jedes Fältchen wird zum Grand Canyon. Manche Körperregionen müssen angehoben werden, um das unten drunter zu sehen. „Du gehörst zu mir, wie der Name an der…“ summe ich beim Hüftspeck lupfen.
Werde jetzt einen Laden aufsuchen um meine Kokostrategie stringent fortzuführen. Kaufe mir Kokosschnaps für die innerliche Anwendung und eine Kokosschnitte mit Schoko für meinen Bauchspeck und mich.  It´s Magic 🙂

slow crochet garland

Slowfood ist ja immer noch ein bisschen in. In meiner Nähe gibt es auch ein kleines, verschlafenes Städtchen, welches sich zur „Citta- slow“ Stadt umdeklariert hat.
Tote Hose  dort. Da lockst du keinen Hund hinterm Ofen hervor. Niente, nada was los. Bummeln kannst du nicht, weil es außer einem Schreibwarengeschäft nur noch einen Schuhladen im Zentrum gibt. Ab und an karrt ein Bus Rentnertouristen an. Aber toll deklariert, der Lebensverfall.
Mit meinem neuesten Projekt habe ich mich auch der slow-Bewegung angeschlossen. Habe quasi slow gecrocheted. Oder gerade heraus gesagt, lange daran herumgeeiert. Gut Ding braucht Langeweile äh Weile. Das Ergebnis erfreut mich sehr.
Wenn ihr euch auch so eine Girlande nachhandarbeiten möchtet, dann findet ihr auf diesem stylischen xxx  die Anleitung.  Nachtrag: Der Link führt mittlerweile auf eine ganz andere Seite und ich habe ihn entfernt. Den Blog finde ich nicht mehr im Internet – schade.
Die Bommel und das Blütenschnickeldi sind „auf meinem Mist gewachsen“.
Hm, da stellt sich mir eine Frage: Anteilsmäßig sind kochende Frauen den Männern zahlentechnisch hoch überlegen. Warum gibt es so viele bekannte Köche und so wenige bekannte Köchinnen?
Hm, da stellt sich mir noch eine Frage: Anteilsmäßig sind handarbeitenede Frauen den Männern zahlentechnisch hoch überlegen. Warum gibt es so viele bekannte handarbeitenden Männer (my boshi…) und so…?
Genug geschrieben. Ich mach jetzt auf „thinking slow“.
Hä, was wollte ich… 😉