Archiv der Kategorie: Häkeln

Mein Mainstream-Zahnarzt

Mein Zahnarzt macht seine Sache gut. Meistens halten wir einen kleine Plausch, bevor ich tief blicken lasse. Jedes halbe Jahr sehen wir uns. Mit ihm kann man kontrovers diskutieren und lachen. Bei meinem letzten Besuch gabs auch einen Austausch über Aktuelles. Es war diesmal anders, verändert. „Man müsse mit der Masse gehen, tun was alle machen“, oder so ähnlich drückte er sich aus.  Dieser Satz hat mich getroffen. Für mich fühlt es sich so an, als hätte er etwas aufgegeben. Aber vielleicht hatte er es noch nie, sein „Ich“.
Ich, bin ich.
Ich bleibe ich, mit meinen individuellen Ecken und Kanten, egal was gerade angesagt ist.
Ich bin ich.
Ich bin nicht Masse, so wie jede von euch „ich“ ist und nicht formlose Masse.
Bleiben wir uns treu, denn wir sind uns am nächsten.
Halten wir zu uns und unseren Macken, Vorlieben, Kanten…

Dierich Bonhoeffer, Theologe: „Wer sich selbst zur Herde stellt, delegiert eigenes Bewußtsein an eine Autorität und verschafft ihr dadurch Macht. Der Machtzuwachs des einen braucht die Dummheit (oder Verblendung) der vielen.“

Ich hab da mal was gemacht – gehäkelt und geknipst. Fotografiert, was meine Seele berührt:














Häkeln, weil es gut tut

Gestern Abend griff ich wieder zu meinem Häkelzeugs.
Im Garten gibt es vieles zum Einkochen, Fermentieren… Vieles ist zu machen und ich mache Abstriche. Alle Birnen können nicht verarbeitet werden. Auch wenn etliches schon verschenkt wurde, vieles bleibt über.
Ich mach Abstriche und das tut gut.
Ich greife wieder zur Häkelnadel und das tut gut.
Muster häkeln, Maschen zählen ist entspannend. Zur Ruhe kommen, in dieser abnormen Zeit.
Wie sagte neulich ein kluger Mensch: Wenn du aus dem Flugzeug fällst, dann ist das zu 99% eine schöne Sache, nur der Aufprall von 1% schmerzt.
Die Wirtschaft ist im freien Fall und leider denkt keiner der Politikerdarsteller (Yeah – heute wieder delegitimiert! 🙂 ) darüber nach, den Fallschirm zu ziehen. Es geht uns doch gut – bis auf den Aufprall….



Sitzt, passt und hat Luft

Manchmal brauche ich Veränderung im Wohnumfeld. Einfach und für lau. Ich gebe Möbeln im Haus einen neuen Platz.
Also: die grüne Kommode vom Badezimmer wanderte in die Küche an die Stelle des Regales in welchem Gläser, Teller… verstaut waren. Dieses hat der Mann eingekürzt und es steht jetzt neben der Wohnzimmercouch, gefüllt mit Büchern. Die dortige kleine Eckkommode ist in den ersten Stock gewandert. Vom Keller schleppten wir das pastellige Schränkchen in das Badezimmer. Vor Monaten stand es mal in der Küche. Ins Badezimmer passt es ideal, da es nicht so groß wie das vorherige grüne ist. So. Zuguterletzt montierten wir im Waschraum das  Oberteil eines uralten Büffets ab. Es hat schon viele Wohnungen gesehen. Jetzt hängt es über der grünen Kommode in der Küche. Uff. Meine neue Borte ziert seinen Zwischenboden.
Ich freu mich 🙂 





Heidideidi – geht nicht

Ich kann es nicht, dieses „Hey Süße“ nicht zu einem kleinen Goldhamster, sondern zu einer erwachsenen Frau zu sagen.
Ich kann es nicht, dieses „das war ja soooo toll!“, „das war echt voll schön!“, dieses klebrig süße Heididei.
Ich kann es nicht, nicht „so ein Arsch“, „so ein Depp“, „so eine verdammte Scheiße“, „leck mich doch am Arsch“… sprachlich zu gebrauchen.
Ich kann und will nicht darauf achten immer die „korrekte“ Ausdrucksweise für völlig bescheuerte Personen, Umstände… zu finden. Ich will meinen Emotionen lauf lassen. Ich scheiß manchmal auf die „Etikette“, weil ich es für „am Arsch“ finde.
Wisst ihr was ich an mir beobachte? Bedrücken mich äußere Umstände, Begebenheiten und ich drehe mich gedanklich, schlurfe durchs Haus und kreise und kreise und kreise, dann drückt mich das nieder.
Wisst ihr was mich da rausholt? Ein laut ausgesprochenes: „So ein blödes Arschloch“… Manchmal braucht es noch ein paar hinterhergeschobene Flüche.
Ein allzu kontrolliertes Verhalten ist einfach nur Scheiße, schadet mehr als es nutzt – zumindest mir.
Hier auf meinem Blog finden sich unflätige Ausdrücke und das ist gut so. Sie sind für mich nötig und treffend plaziert.  Alle, die mich nicht verstehen wollen, können mich mal am Arsch…
So. Und jetzt ein paar Bildchen, die meine Psyche in dieser saublöden Zeit wieder auf Vordermann bringen: