Archiv für den Monat: Februar 2023

So langsam…

…tut sich etwas draußen, also im Garten 😉 Seit ein paar Tagen sind unsere Starenpärchen wieder zurück. Zwei Nistkästen nennen sie ihr eigen. Um diese herum sind sie kräftig am zwitschern.
Im Gewächshaus zeigen sich Kresse und Spinat. Unter einem Vlies wachsen sie geschützt vor den Minusgraden. Kürzlich ausgesätes Blattstielgemüse lässt noch auf sich warten. Radieschen und eine zweite Saat Kresse werden heute folgen. Stecklinge von Salbei und Baumkohl wachsen in Töpfen hoffentlich an. Der Portulak kann zart beerntet werden.
Vieles an Anzucht ist möglich, aber mein Glashaus hat auch seine Grenzen. Durch seinen Standort bekommt es über die Wintermonate kaum Licht, da unser Haus der tiefstehenden Sonne im Weg ist. In den Weiten des Netzes gibt es allerhand Berichte über machbare Bepflanzung in der kalten Jahreszeit. Ich habe gelernt, dass die eigenen Bedingungen von Region, Standort des Treibhauses, Bodenbeschaffenheit… eine Rolle spielen. Schnell könnte man frustriert werden ob der tollen Dinge im Netz und vor der eigenen Haustür – nix oder wenig. Es gilt sich eigene Gedanken zu machen und nicht vorgesetztes eins zu eins auf sich zu übertragen. Am besten lerne ich über Versuch und Irrtum. Ausprobieren und Fehler machen. Apropos: Meinen Treibhausboden bedeckt jetzt eine Schicht aus Kompost, zerkleinerten Holzkohlestücken (aus unserer Holzscheitheizung), altem Pferdemist und Gesteinsmehl. Ich bin gespannt. Hoffe auf Erfolg.
Im Gemüsegarten draußen sind alle Beete mit einer Schicht Kompost abgedeckt. Umgegraben wird seit Jahren nicht mehr. Find ich besser. Manchmal gilt es übernommenes zu hinterfragen. Glaube wenig, hinterfrage alles und denke selbst 😉









Ein kalter Wind…

…fegte gestern Nachmittag über den Platz. Für die Sonne kein durchkommen. Schneegestöber. In einer Kreisstadt vor dem Rathaus. Etliche Menschen versammelt, frierend, in der Kälte. „Sag nein…“ Worte aus dem Jahr 1947 bahnen sich den Weg durch den Wind. „…keinen Krieg – nie mehr…“. „Die Kinder…, was haben wir ihnen angetan in den letzten drei Jahren…“. Der Wind wird stärker, treibt in schützende Ecken. Ich sehe  Menschen gegenüber in einem Cafe. Kaffee, Kuchen, Wärme. Ich stehe in der Kälte, im Schneegestöber und Worte berühren mein Herz, die dort kein Gehör finden. Es ist eine seltsame Zeit, in der Menschen den Kopf schütteln, über den Wunsch nach Frieden.

Ich sehne mich nach:

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist´s!
Dich hab ich vernommen!

Eduard Mörike (1804 – 1875)

Am Sonntag sollst…

…du ruhen. Jep. Vor 1700 Jahren war da mal der Kaiser Konstantin. Dieser ernannte den Sonntag zum gesetzlichen Ruhetag. Mach mal Pause und tu dir Gutes. Jep. Ich bin ja seit kurzem Mosaik-häkel-süchtig. Quizfrage: Was werde ich wohl heute tun?

Euch allen da draußen, in aller Herren Länder, wünsche ich einen guten Sonntag 🙂


Das Muster ist von Tinna Thorudo….

Ich sei radikal…

…wurde mir gestern mitgeteilt. Das ist wohl im Augenblick das gängige Schimpfwort für Menschen die nicht alles mitmachen und nachplappern, was ihnen vorgesetzt wird. Da steigt in mir eine Wut hoch. Eine andere Meinung zu haben, für Meinungsfreiheit auf die Strasse zu gehen ist jetzt RADIKAL. Die solidarischen Gutmenschen werfen mit diesem Begriff um sich. Aber was sind sie? Das Gegenteil wahrscheinlich – Weicheier, ohne Arsch in der Hose und einem Gehirn, für das ihnen die Gebrauchsanleitung fehlt. Nur her mit der Spaltung! Ich kann dieses Gequatsche von: sonst wären wir alle gestorben…, man kann auch mit den Augen lachen… einfach nicht mehr hören. Über siebzig Prozent unserer Kinder sind durch diese Zeit psychisch gestört  (Studie der Bundesregierung). Oh, haben sie zuwenig mit den Augen gelacht? Ich kann diese Dummheit nicht mehr ertragen.
Ihr Gutmenschen, die ihr eure Alten im Heim alleine habt sterben lassen, weil ihr sie vielleicht noch eine Sekunde vor ihrem letzten Atemzug mit Corona angesteckt hättet, sonnt euch in eurer Solidarität, die in Wirklichkeit eine eiskalte Barberei ist. Geht mir aus dem Weg!
Ich möchte manchmal mit einem Megafon durch die Straßen laufen und meine Wut herausbrüllen: „Was seid ihr nur für jämmerliche Arschkriecher! Ihr könnt mich alle mal!“
So. Nun ist es mal wieder heraus. Ich habe keine Lust, die ganze Scheiße in mich hineinzufressen. Nein. Radikal schreibe ich es mir von der Seele. Denkt doch was ihr wollt über mich.
So. Tief durchatmen und raus in den Garten.

Nachtrag:
Und wer bin ich jetzt, diese radikale Frau? Aufgewachsen auf einem Bauernhof in Bayern, einen soziale Beruf erlernt, seit über dreißig Jahren mit dem besten Mann verheiratet, Mutter von drei wohlgeratenen, erwachsenen Töchtern, jahrelang ehrenamtlich mit Senioren gearbeitet…
So sieht eine „Radikale“ also aus.