Denn sie wissen nicht was sie tun?

Nachtrag vom 2. Februar 2022: Ich sehe den veröffentlichten Brief und die Sichtweisen der darauf Antwortenden hier, als zeitgeschichtliches Dokument für später. Mit Abstand gelesen, in Monaten, Jahren wird der Blick für manche, uns alle – ich weiß es nicht – anders sein.
Sehenswert und passt irgendwie dazu: Bonhoeffers Theorie der Dummheit

Ich veröffentliche hier den offenen Brief eines Vaters (ich kenne ihn persönlich und schätze ihn als aufrechten Menschen) an den Schuldirektor seines Sohnes (er ist 15 Jahre alt):


Offener Brief an den Direktor der Altmühltal-Realschule Beilngries

„hat man wirklich nichts aus der Geschichte gelernt, und auch noch am Ort des Verbrechens vor 80 Jahren nun wieder alles vergessen?“


Sehr geehrter Herr Direktor Schuster,

unsere Enttäuschung ist groß, und unser Vertrauen zur Realschule ist stark angeschlagen.
Ich habe mit meinem Sohn  über den Ablauf und sein Erlebnis bei der Klassenfahrt am 20.01. zur Gedenkstätte KZ Flossenbürg gesprochen. Er hat mir von der Separierung der Schüler in Geimpfte und Ungeimpfte vor Ort erzählt. Er hat mir erzählt, dass er sich in der Gruppe der Ungeimpften die KZ Gedenkstätte im Schneesturm bei Minusgraden nur von außen ansehen durfte. Die Gruppe der ungeimpften Kinder wurden 1,5 Stunden ins Freie ausgesperrt und einem Schneesturm bei Minusgraden ausgesetzt. Mein Sohn hat dabei gefroren. Für die warmen Innenräume der Gedenkstätte war nur Zutritt erlaubt für die andere Gruppe Schüler, die einen Geimpftenstatus vorlegen konnten. Deshalb war für meinen Sohn  der Zutritt in den Innebereich verboten. Er hat mir erzählt, dass die Gruppe der Ungeimpften auch die Cafeteria nicht betreten durften für ein Mittagessen. Es wurde ihm tröstend angeboten, dass ihm ein Lehrer etwas heraus bringt. Hätten wir Eltern gewusst, was unserem Sohn bei dieser Klassenfahrt erwartet, und hätte mein Sohn es gewusst, wäre er nicht mitgefahren. Vor Antritt der Fahrt mussten alle einen Selbsttest absolvieren um an der Fahrt teilnehmen zu können. Dass dann vor Ort alle Ungeimpften mit 2G Regelung ausgesperrt werden, wurde zu keinem Zeitpunkt erwähnt. Vor allem die ungeimpften Schüler und deren Eltern hätten informiert werden müssen was sie mit unseren Kindern vor hatten. Wir hätten unseren Sohn beschützt und nicht mitfahren lassen.
Man hatte ihm vor Abfahrt lediglich gesagt, dass bei Ankunft in Flossenbürg in Gruppen nach Impfstatus geteilt wird. Dabei hat er sich nichts gedacht. Er war auch in dem Glauben, dass er mitfahren muss, da auch das Fahrtgeld bezahlt war und es zur Unterrichtszeit stattfand. Auch wurden alle Schüler vor der Abfahrt nochmal getestet um teilnehmen zu können. Er wusste zwar, dass Gruppen geteilt werden in Geimpfte und Ungeimpfte, war aber der sicheren Meinung, dass er dann in seiner Gruppe genauso durch das Museum laufen würde, alles sehen kann, und den gleichen Unterricht erhält.
Ich frage mich ob die verantwortlichen Geschichtslehrer vielleicht nicht viel aus der Geschichte gelernt haben? Es wurden in der Vergangenheit schon mal Minderheiten diskriminiert, und es endete dort, wohin die Klassenfahrt führte. Hatte dort am Donnerstag jemand den Verstand verloren?
Ich sehe hier einen schweren Akt von Diskriminierung und Misshandlung Schutzbefohlener und werde mir rechtliche Beratung dazu holen müssen.
Ich kenne aktuelle Verordnungen für die Schulen nicht, die das bayerische Ministerium für Kultus bei Klassenfahrten anordnet. Olaf S. derzeit Bundeskanzler kennt nach dessen Aussage keine rote Linien mehr in der Pandemie. Für mich und meinen Sohn jedoch wurde von der Realschule Beilngries nun unsere rote Linie überschritten. Er kam völlig aufgelöst, durchfroren und enttäuscht von der Klassenfahrt zurück.
Ich dulde nicht mehr diese Repression an meinem Sohn durch Lehrkräfte und Schule. Ich dulde nicht mehr die Nötigungen der Kinder im Schulbetrieb durch Distanzierungen etc. Wie sollen wir Eltern so einen Hergang verstehen? Sollen etwa getestete, gesunde Kinder durch derartige Aktionen bei Klassenfahrten „weich geklopft“ und dazu gebracht werden, sich einer experimentellen Impfung mit Notstandszulassung zu unterziehen? Wie konnte es geschehen? Können derartige diskriminierende Maßnahmen in einer Pandemie vom Ministerium für Kultus angeordnet werden? Dann sage ich „Willkommen in der Diktatur“. Ich glaube es jedoch noch nicht. Unser Sohn wird nicht geimpft werden durch eine RNA-Injektion, die sein menschliches Genom für immer verändert.
Keiner weiß doch welche Nebenwirkungen und auch Kollateralschäden verursacht werden und auf uns zukommen können durch diese Impf-Politik. Keiner weiß, wie der Körper auf derartige Substanzen reagiert. Dazu fehlt einfach die Datenlage. Wir werden es wissen in einigen Monaten oder Jahren. Ich kann es einfach nicht glauben was hier geschieht. Dieser Wahnsinn muss enden und hätte niemals passieren dürfen.
Wissen Sie denn nicht mehr was Sie tun und bei unseren Kindern anrichten? Ich kann nicht mehr glauben, dass die Verantwortlichen wirklich Pädagogen sind. Was sagt der verantwortliche Schulpsychologe der Altmühltal-Realschule dazu?
Gerne hätte ich auch eine Aussage des Schulpsychologen zu diesem Fall. Wie verankert sich ein solches Erlebnis in der Psyche unserer Kinder? Vielleicht kommen Sie ja innerhalb der Schulgemeinschaft selbst drauf.
Ich bitte Sie nun um Ihre ausführliche Stellungnahme wie es zu dieser diskriminierenden Situation für die ungeimpften Kinder im KZ Flossenbürg kommen konnte, und wer die Verantwortlichen dafür sind.

11 Gedanken zu „Denn sie wissen nicht was sie tun?

  1. Da fehlen einem echt die Worte… Die Schule hätte definitiv darüber informieren müssen, was die Kinder bei einem solchen Besuch erwartet. Und da meine ich nicht nur Geschichtliches und Vergangenes! Auch was der Besuch für geimpfte und ungeimpfte beinhaltet! Definitiv Versagen der Schule und der Lehrer! Aber auch die Eltern des geschilderten Falles müssen sich an die Nase fassen – und nicht nur die Schuld bei den anderen suchen (was bekanntlich die bequemere Art ist)!!! Ich habe kurz gegoogelt und bin nach nicht einmal 1 Minute fündig geworden! Auf der Homepage der Gedenkstätte steht ganz fett geschrieben, dass dort ab sofort 2G gilt. Ob das sinvoll ist oder nicht, will ich jetzt mal außen vor lassen. Wenn ich mein Kind in der aktuellen Lage und Situation (wie auch immer die Sichtweise darauf ist) auf eine Klassenfahrt mitschicke habe ich die Verantwortung und auch die Pflicht (elterliche Fürsorgepflicht) mich selbst etwas schlau zu machen! Und spätestens beim Lesen der aktuellen Verordnung auf der Homepage (und bei einem nicht geimpften Jugendlichen) ist es meines Erachtens die Pflicht mich mit dem Organisator dieser Klassenfahrt persönlich in Verbindung zu setzen. Spätestens da hätten die Eltern reagieren können und müssen! Ich bekomme aber als Mitglied des Elternbeirates immer mehr mit, wie gerne die Verantwortung für die Kinder und Jugendliche abgeben wird. Sei es, den Kindern/Jugendlichen selbst, dass sie sich frei entwickeln können und fürs Leben lernen (wobei hierbei oft eine Überfoderung stattfindet) oder den Lehrkräften und Schulleitung. Mir tut der Jugendliche unendlich leid, dass er diese Erfahrung an einer KZ Gedenkstätte machen musste. Aber mal ehrlich, die Ausgrenzung hätte auch bei der Fahrt ins Museum, Theater, sonstige Ausstellungen etc passieren können… Oder gibt es da zur Zeit keine 2G Verordnung!?!?
    Vielleicht besteht die Möglichkeit, meine Mail an den Vater weiter zu leiten. Ich möchte ihm ausdrücklich noch einmal sagen, dass es mir leid um sein Sohn tut, der solch eine Ausgrenzung erfahren musste. Aber wie schon geschrieben, vielleicht mal an der eigenen Nase kurz fassen, und überlegen?
    Vielen Dank!
    Kerstin

    1. Kerstin ich stimme dir zu, dass in diesem Fall die Schule/Lehrkräfte versagt haben. Wenn ich als Lehrer eine Klassenfahrt organisieren würde, dann wäre es meine Aufgabe im Voraus abzuklären welche Hürden es derzeit für ungeimpfte Kinder gibt. Wenn sie keinen Zutritt hätten, dann müsste ich das den Eltern komunizieren und für die Kinder in der Schule eine Ausweichbeschäftigung auf die Beine stellen. Ich sehe bei den Eltern kein Versagen, denn der Organisator trägt Sorge für einen reibungslosen Ablauf seiner organisierten Veranstaltung für alle Teilnehmer. Hätten die Eltern im Vorfeld, nach eigenen Recherchen gesagt: Ich lasse mein Kind zuhause – Hätte das die Schulleitung in Ordnung gefunden? Ein Kind, ohne dass es krank ist fernzuhalten? Denke mal, dass Ärger mit der Schulleitung vorprogrammiert gewesen wäre. Aber – aus Schaden wird man klug, auf beiden Seiten.
      PS: Ich persönlich hätte einen derartigen Ausflug unter diesen Bedingungen nicht abgehalten, um meine Klasse nicht zu spalten.

      1. Da muss ich mich nur wiederholen… Auch selbst mal im Vorfeld aktiv werden und nicht nur im Nachhinein drauf hauen… Was hätte dagegen gesprochen, kurz den Telefonhörer zu nehmen und bei der Gedenkstätte oder beim Organisator anzurufen und sich zu erkundigen. Eins ist klar, das hätte definitiv weniger Energie und Zeit gekostet als jetzt der Aufschrei…. Und die Gemüter wären auch nicht so aufgeheizt. Und wie gesagt, wenn ich ein ungeimpftes Kind habe und weiß, wie sehr die Gesellschaft im Moment „tickt“ versuche ich mein Kind zu schützen. Er wird ja auch anderweitig von seinen Eltern „geschützt“, da sie ihm keine Impfung erlauben. Wenn ich mich für oder gegen etwas entscheide, dann doch bitte voll und ganz dahinter stehen und nicht im Nachhinein wieder den anderen die Schuld geben. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es von seitens der Schule kein Schreiben an die Eltern gab. Schließlich musste ja auch für die Fahrt gezahlt werden. Die Eltern geben meines Erachtens ihre Pflichten (elterliche Fürsorgepflicht) zu gerne ab. Nur wenn etwas schief geht, ist das Geschrei groß… Und wie Max noch schreibt, nach 1,5 Std im Schnee ein Psychologen? Na dann Prost Mahlzeit… Dass das Kind evtl gefroren hat…? Was hatte er denn an? Wenn ich manch 15 jähriger zur Zeit morgens an der Bushaltestelle bei Minusgraden sehe, läuft es mir kalt den Rücken runter… Leinensneaker mit Sneakersocken und viel zu kurze Hosen… Hauptsache cool. Und wenn man dann eine Woche später die Eltern dazu sieht und man vorgejammert bekommt, dass das Kind nur noch erkältet ist… Ja wen wundert es!?
        Wer sich vorher vernünftig Gedanken macht und mit Ruhe und Bedacht kommuniziert kann sich ziemlich viel Ärger und Energie sparen. Vor allem in der aktuellen Lage und Situation….

  2. Also mir kommt es so vor, als wäre das seitens der Eltern bewusst so in Kauf genommen worden. Wie Kerstin schreibt, müsste mittlerweile jeder Depp die Regeln kennen.

    Und ich frag mich schon: Was ist eigentlich los, wenn ein 15-jähriger Jugendlicher(!) nach einem 90-minütigem Aufenthalt im Freien (bei den aktuellen Temperaturen) Betreuung durch Eltern und Psychologen braucht.
    Mir ist dieses Gejammer mittlerweile echt zu blöd.

    1. Nein Max, hier wird nicht zensiert. Ich muss nur Kommentare freischalten und da ich nicht rund um die Uhr hier bin kann es manchmal etwas dauern.

  3. Ich bitte darum, den Namen des hier an die Schule schreibenden Elternteils zu nennen. Zu gerne werden Falschmeldungen in gewissen Kreisen unkritisch übernommen und geteilt, was massive Folgen hat. Ich selbst werde morgen bei der Schule anrufen und auch Ihren Namen, Frau Frank, dort erwähnen, da Sie diese Meldung teilen. Sollte es sich um eine Falschmeldung Ihrerseits handeln, bitte ich auch im Anschluss eine Richtigstellung.

  4. Ich weiß nicht was mich mehr entsetzt, der Brief des Vaters oder manche Kommentare hier. Ich glaube das man in Deutschland langsam den ( restlichen) Verstand verliert.

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