Und da denk ich einfach…

…so vor mich hin. Also morgens, mit einer Tasse Kaffee in der Hand. Der Blick schweift aus dem Fenster. Im herbstlich lichten Kirschbaum, flattern die letzten Blättchen und auf der Dorfstrasse wird der Weg zur Arbeit angetreten. So denke ich über den Garten, die Familie, die äußeren Umstände… nach.  Eine große Denkerin bin ich nicht, eher eine Vieldenkerin. Manchmal eine Zuvieldenkerin, aber man lebt ja um sich zu entwickeln.
Grad dachte ich über den Garten und verschiedene Meinungen nach, über Expertenmeinungen. Da gibt es die Fruchtfolge, also nie eine bestimmte Gemüsepflanze auf dem gleichen Beet. Da muss durchgewechselt werden, im Vierjahresrhythmus beim Kohl, so die Theorie. Und die Nachbarschaftspflanzungen – welche Gemüsesorte sich mit der anderen gut verträgt oder auch nicht, gilt es zu beachten. Ihr seht schon, aus der Gärtnerei kann eine Wissenschaft werden. Struktur, Regeln, Achtung, beachten… Und da ist jetzt jeder Mensch unterschiedlich gestrickt. Ein System, an dem man sich orientieren kann ist gut. Für den einen ist es engmaschiger, für den anderen weiter.
Ich mag  den No-dig-Engländer Charles Dowding. Er vermittelt mir gärtnerische Freiheit, bestärkt mich im Ausprobieren und „Regeln“ brechen. Sein Credo in meinen Worten: Pflanze was dir schmeckt, achte nicht auf Fruchtfolgen und Nachbarschaftsverhältnisse. Achte die Pflanzen in ihrem unterschiedlichen Bedürfnis nach Licht und Raum. Gib ihnen Gemeinschaft. Sein Tun basiert darauf, den Boden nicht umzugraben, das Bodenleben dadurch nicht zu stören. Einmal im Jahr gibt er eine 2-3 cm Kompostschicht darauf und fertig. 
So lasse ich so manche althergebrachte Meinung, über das „wie“ der Gartenbearbeitung, sausen und probiere einfach aus. Werde im Lauf der Zeit mutiger. Dieses Jahr säte ich Karotten in einem mit Pferdemist gedüngten Beet aus. Sollte man nicht tun, nach einer Expertenmeinung. Meine Ernte – ein voller Erfolg. Hätte auch nicht funktionieren können. Erfahrungen sammeln.
Und ich denke über Mut nach. Angstfrei bin ich nicht und als manchmal Zuvieldenkerin… Ich sag nur „Kopfkino“. Mut heißt nicht, keine Angst zu haben, sondern über die eigene Angst zu steigen – das ist Mut.
Mut erfordert auch so mancher Beitrag, den ich hier einstelle. 
Braucht die Welt meine einfachen Gedanken…
Also, ich brauch die Gedanken andere. Nicht von jedem, aber ich versuche mich auch mit Gedanken, die nicht meiner Meinung entsprechen, auseinanderzusetzen…
Ach, da nehm ich mir den Engländer zu Herzen. Seine Theorie im Umgang mit den Pflanzen, würde auch auf die Menschen übertragen, reiche Ernte bringen 🙂



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