Verrückte Zeit

Nicht für möglich gehalten, dass ich jemals gerne stricken würde. Und jetzt hänge ich an zwei Nadeln. Das Musterstricken hat mich infiziert. Ohoh. „Infiziert“ – ein Schreckensbegriff aktuell und für die nächsten Wochen. Nur keine PANIK, schallt es von jeden erdenklichen Medien. Es ist schlimm und der Erreger ist nicht harmlos, wir steuern auf eine Krise zu, die Wirtschaft wird einbrechen… Aber – nur keine PANIK. Gefühlt schreien alle aufgeregt durch ein Megafon, minütlich: Keine Panik, Ruhe bewahren. Ja, ich habe mich auch schon kirre gemacht, aber mit dem Tempo kann ich nicht Schritt halten. Ich will nicht mehr jeden Tag auf der Titelseite den Wahnsinn vor Augen haben. Ja, die Erkrankung ist unter uns. Weiter verbreitet als wir wissen.  Aufklärung über ein sinnvolles Verhalten ist wichtig – aber dieser mediale Irrsinn erreicht das Gegenteil. Angst schwächt unser Immunsystem. Ich kaufe mir keinen Mundschutz. Ich kaufe mir vielleicht was zum Hände desinfizieren. Seife und Wasser habe ich ja zur wichtigsten Prophylaxe – dem Händewaschen. Und danach greife ich zum Strickzeug und zähle Maschen. Zwei hell, zwei dunkel, zwei hell… Fülle mein Oberstübchen mit schönem Strickmuster und lasse andere Gedanken vor der Tür.







5 Gedanken zu „Verrückte Zeit

  1. Ach liebe Jutta, da kann ich Dir wieder mal aus vollem Herzen zustimmen.
    Keine Panik, die macht erst wirklich krank und ein Mundschutz kommt mir auch nicht vor den Rüssel. Gesundheit ist eine Entscheidung und die können wir nur selber treffen.
    Ich stricke auch gerne zwischendurch, mit Vorliebe Socken.
    Dann wünsch ich Dir mal frohes Nadeln und ich bin schon gespannt, was rauskommt. Sieht ja schon sehr interessant aus.

      1. Nach einer Unterhose siehts auch nicht gerade aus, das wär dann schon ein sehr rustikales Stück. Man darf weiterhin gespannt sein. Obenrum.

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