Ein kalter Wind…

…fegte gestern Nachmittag über den Platz. Für die Sonne kein durchkommen. Schneegestöber. In einer Kreisstadt vor dem Rathaus. Etliche Menschen versammelt, frierend, in der Kälte. „Sag nein…“ Worte aus dem Jahr 1947 bahnen sich den Weg durch den Wind. „…keinen Krieg – nie mehr…“. „Die Kinder…, was haben wir ihnen angetan in den letzten drei Jahren…“. Der Wind wird stärker, treibt in schützende Ecken. Ich sehe  Menschen gegenüber in einem Cafe. Kaffee, Kuchen, Wärme. Ich stehe in der Kälte, im Schneegestöber und Worte berühren mein Herz, die dort kein Gehör finden. Es ist eine seltsame Zeit, in der Menschen den Kopf schütteln, über den Wunsch nach Frieden.

Ich sehne mich nach:

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist´s!
Dich hab ich vernommen!

Eduard Mörike (1804 – 1875)

4 Gedanken zu „Ein kalter Wind…

  1. Ich sehne mich auch nach dem Frühling. Ein bissl Geduld noch.
    Die „Kopfschüttler“ können wir nicht ändern, die müssen noch ein paar Runden drehen, bis sie was merken. 😉 Aufweckmomente wären ja genügend vorhanden, aber solange man die Augen noch fest schließt…. Es ist halt schmerzhaft, wenn man erkennen muss, daß man so vielen Lügen aufgesessen ist. Da schläft man lieber noch ein bisschen weiter.

  2. Kopfschütteln geht ja noch. Häufig werde ich als dumm dargestellt, eine, die sich falsch informiert, verwirrt ist. Ich mag gar nicht mehr darüber reden. Selbst in der eigenen Familie. Teilweise gilt dann auch, wer am lautesten ist oder besonders hartnäckig hat Recht.
    Und wenn sich dann -wie bei der Cordula- zeigt, dass man gar nicht so falsch lag, wird abgewiegelt. Man wusste es ja nicht besser – naja, ihr kennt diese Aussagen.

    Seit 2 Wochen hat mein Mann eine Tageszeitung zur Probe. Ich mag nicht reinschauen. Genieße den Garten, den Ausblick auf Frühling.

    Wie schön, dass es euch gibt <3

    1. Immer das gleiche Muster für jene, die nicht für das geltende Narrativ Beifall klatschen. Vom Coronaschwurbler zum Friedensschwurbler und Klimaschwurbler. Jetzt gibt es auch Lumpenpazifisten. Jeder der nicht mit der Hysterie mitmacht wird negativ etikettiert. Sollen sie mal. Ich lese auch keine Tageszeitung mehr, da geht es mir wie dir. Ich wende mich ab von dem Geschmarre, entkoppel mich vom Mainstream. Das tut mir gut. Ab in den Garten, die Natur…

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