Archiv des Jahres: 2021

Steh auf Flaches

Wie ihr meinem letzten Beitrag entnehmen konntet, stehe ich auf flache Witze und – genialer Übergang 😉 – flache Häkeldeckchen.
Gern wäre ich an diesem Tisch mit einer lieben Bekannten gesessen, aber sie hat mir abgesagt, weil sie sich nicht wohl fühlt. Seit zwei Wochen ist sie nicht mehr auf dem Damm. Zwei Wochen ist es her, dass sie ihre erste Impfung erhalten hat. Das Fieber, der Schüttelfrost, die Kopfschmerzen sind vorüber, geblieben ist der Schwindel und das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Ich mache mir Sorgen um sie.





Ich sehe was, was ich nicht…

…sehen will:
Eine Gruppe Menschen im Freien – Mütter, Väter und Kinder – zwei Familien die sich treffen. Sie gehen spazieren. Nur ein Junge der Gruppe, ca. 11 Jahre, trägt eine Maske, er wirkt verhalten…
Eine Familie im Freien an der Eisdiele – Mutter, Vater, Tochter (ca. 11 Jahre), Sohn (ca. 8), beide Kinder tragen Maske, die Eltern nicht…
Vater und Sohn (ca. 10 Jahre) im Supermarkt. Der Junge  bei seinem Vater, still und scheu. Verhalten beobachtet er die Kunden, bleibt immer nah am Elternreil…
Ich sehe traumatisierte Kinder. Kinder die so still und artig sind. Kinder, deren Lebendigkeit ich nicht mehr wahrnehme…
Ich schreibe hier, dass ich traumatisierte Kinder sehe. Ihr lest was ich an Elend wahrnehme. Hat nicht jeder die Nase voll…
Manchmal will ich hier über Schönes schreiben, denn das Leben ist schön.
Manchmal will ich hier über den aktuellen Wahnsinn schreiben, denn das Leben ist auch traurig.
Manchmal frage ich mich, ob ich das aktuelle Geschehen hier auf meinem Blog ausblenden sollte und merke im gleichen Augenblick, dass ich es nicht kann.
Manchmal frage ich mich, ob ich hier überhaupt  noch schreiben möchte…
Vielleicht werden es nur noch Fotos…
Manchmal ist es gut darüber zu schreiben.

Mangelware

Der Mai zeigt sich unterkühlt. Für meine zarten Öhrchen hab ich was Wärmendes fabriziert.
Wolle ist zur genüge vorhanden. Mein Schrank ist voll, so voll wie viele Holzlager mancher Firmen. Ich bunkere und die bunkern, alles was sie noch erwerben können.
Eine Bekannte baut einen Schuppen. Letztes Jahr hätte sie 900 Euro für das Holz bezahlt, dieses Jahr löhnt sie dafür 1600 Euro.
In einem Architekturbüro werden Holzfenster bei Herstellern nicht mehr angefragt, da sie nur Absagen erhalten – wegen Materialmangel.
Ein Zimmerer im Freundeskreis muss dieses Jahr das doppelte für einen Dachstuhl berechnen. Ein mir bekannter Mittelständler in der Holzverarbeitung meldet demnächst Kurzarbeit an wegen? Rohstoffmangel. Aufträge zuhauf, aber das Material ist nicht mehr lieferbar.
Der Heizungsbauer vor Ort beklagt Lieferschwierigkeiten
 Wird in den Medien von dieser Knappheit berichtet? Wenn dann nur kurz, obwohl diese Verknappung viele von uns zu spüren bekommen werden. Denke mal, dass der Bauboom bis in den Herbst zum Erliegen kommt.  Etlichen wird das Geld ausgehen, denn mit diesem orbitanten Preisanstieg hat wohl kaum einer gerechnet.
Vielleicht bietet sich uns in den nächsten Jahren ein Urlaubsgefühl wie in Griechenland – viele Bauruinen.
Abeer macht nix, hauptsache die Maske sitzt und der Impftermin ist safe.


Was nachdenkliches

Ich träume davon für sieben Wochen im Wald, fernab jeglicher Zivilisation, zu leben.
Ein umgebauter Bauwagen mit einem großen Fenster, der Blick fällt auf eine sonnendurchdrungene Lichtung. Ein kleiner Gußofen sorgt für Wärme und heißen Kaffee. Stille. Ein Specht klopft, Vögel zwitschern.
Es bleibt ein Traum, aber jeden Tag gehe ich in den Wald und lebe ein kleines Träumchen. In der Waldesstille denke ich so vor mich hin. Sehe meterhohe Bäume vor meinen Fragen im Kopf. Da schrumpft sich so mancher Gedanke klein…