Es is wos woan

Planvoll geh ich nie an meine Projekte ran. Eine Idee im Kopf, dann krusche ich im Wollschrank und hol mir mehr oder minder passendes heraus. Wolle kaufe ich auch ohne Plan und soviel wie ich grad mein. 
Für meine Decke verwendete ich Farben, von denen ich dachte sie müssten mal verarbeitet werden. Acrylwolle – Ohgottohgott. Ich bestell sie mir immer im Internet, da ich sie in den Wollläden in der Umgebung kaum oder gar nicht bekomme. Dieses pfui-pfui-Garn.
Probier verschiedene Anbieter wie Stylecraft, Scheepjes, Paintbox… aus. So sind einige Quadrate etwas kleiner geraten, wegen unterschiedlicher Wollstärke. Macht nix.
Als ich die fertigen Grannys auf dem Boden anordnete, dachte ich mir Ohgottohgottohgott. Sah nicht recht prickelnd aus, eher ziemlich durcheinander. Gab ja viele hellere und vier dunklere. 
Verschob sie hin und her – wie bei diesem Spiel. Der Name fällt mir grad nicht ein. Liegt es an dem Gläschen Bier welches ich intus hab? Egal. Haben zuvor ein kaputtes Auto über etliche Kilometer in die Werkstatt bugsiert. Nervenkitzel. Bleibt es auf der Strecke liegen oder nicht. Glück gehabt. Mit dem Sundownerbierchen sitz ich jetzt am Küchentisch und berichte über meine neue Decke.
Also. Fand eine passende Anordnung der Grannys und mit ner dunklen Kontrastfarbe zusammengehäkelt, gefällt sie mir richtig gut. 
„Beba blanket“ auf Youtube kann ich empfehlen für Mosaiccrochetmusterhäkeleien. 
Sodala. Euch einen schönen Abend und nettes handarbeiten 🙂






Hier ist alles menschlich

Keine KI schreibt oder korrigiert hier irgendwas. Nur ich und mein Oberstübchen schalten und walten in diesem Raum. Beiträge entstehen spontan. Manchen kloppe ich auf fünf Minuten in die Tasten. Dementsprechend menschlich – emotional kann es hier schon zugehen.
Anleitungen entstehen. Bei manchen bin ich froh, wenn ich nach Jahren hier auf sie zurückgreife, dass ich sie noch so einigermaßen verstehe. Tja, so ist das.
Ich bin eine konservativ-liberale Frau, die gern im Drinnen und Draußen werkelt.
Hier im Netz bin ich, weil es mir Freude macht.
Es ist mein Hobby.
Es kommt finanziel nichts rüber.
Es kostet mich ein kleines bisschen Geld im Jahr. Und das ist es mir wert.
Es muss nicht perfekt sein. Hätte ich diesen Anspruch, dann gäbe es mich hier nicht mehr.
Und ich freu mich über die Handvoll treuer Leserinnen, von denen ich weiß, weil sie ab und an hier kommentieren. Ihr seid mein Sprit für den Blogmotor! 
Ich muss hier nicht beklatscht werden. Das war vor vielen Jahren noch wichtig – jetzt nicht mehr. Ich freu mich über ein Kompliment und ich freu mich über eure Sicht der Dinge. 
Hm. Keine Ahnung warum der Beitrag jetzt so ist wie er ist. Es wollte einfach mal wieder geschrieben werden.
Die Ausgangsthematikmotivation war ja eine ganz, ganz andere. Sowas. Nun über diesen Umweg zum eigentlichen Thema: Ich häkle am letzten Quadrat meiner künftigen Decke!
Und da heute Sonntag ist und da am Sonntag immer auf Kontrafunk die Sonntagsrunde läuft und da ich mir diese neben der Häkelei gern anhöre, verspürte ich mal wieder das Bedürfniss sie hier zu verlinken und das mache ich jetzt, nach diesem ellenlangen Satz. Zu Gast unter anderem Harald Martenstein. Als ich die „Zeit“ noch im Abo hatte, war seine Kolumne das wichtigste für mich.
„KONTRAFUNK – Die Sonntagsrunde mit Burkhard Müller-Ullrich: CDU -Kanzler in SPD Gefangenschaft“
Wie so oft mal wieder ein Hörvergnügen.




Abschweifungen

Wenn ich so draußen unterwegs bin, nur Natur und sonst nix um mich rum, dann schweifen auch die Gedanken durch die Gegend. Heute dachte ich an meine Kindheit.
Damals, vor vielen Jahren, rannten wir Schulkinder einer kleinen Dorfschule, in der Pause in den Kramerladen nebenan. Holten uns eine Negerkusssemmel. Ein aufgeschnittenes Brötchen mit reingequetschtem Negerkuss.
Als Kinder spielten wir „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?  Niemand! Und wenn er aber kommt? Dann laufen wir davon!“
Manchmal zogen Zigeunerfrauen durchs Dorf und wollten sich Geld erbetteln. Gab es nichts zu holen, dann hinterließ manche wilde Flüche.
„Des is a Zigeiner“ – so betitelte man Schlawiner und Zigeunerschnitzel gab es im Wirtshaus.
Komisch,  mit so viel „Rassismus“ aufgewachsen und nicht zum Ausländerfeind geworden.
In meinen Augen sind die ganzen Umbenennungen und Sprechverbote für’n Oasch.

So. Neben der Gedankenschweiferei gabelte ich noch eins ums andere auf – Grünzeug aus dem Wald. 
Mein großer Kranz an der Garage erstrahlt in frischem Grün.