Archiv der Kategorie: Manch anderes

Ich heiz mir ein

Fast hab ich Angst, dass ich mir in den letzten Stunden mein Gehirn geschrumpft habe. Es glühten die Heizdrähte einer Ofenplatte, die Backröhre gab ihr Bestes und der Dörrautomat blies/bläst munter sehr warme Luft in die noch wärmere Umgebung. Es ist brandgefährlich in der Küche. Temperaturen im feurig-roten-knisternden Bereich.
Also. Ich würde das Einkochen, das Kochen, im Sommer im Allgemeinen verbieten. Grundsätzlich sollen Öfen, Backröhren, Einwecktöpfe… aus dem Verkehr gezogen werden. Bei der Hitze schrumpft nicht nur das Gehirn, sondern auch die Eierstöcke. Wie das die Afrikaner machen, ist mir ein Rätsel. Dass es die überhaupt noch gibt, bei den brandheißen-gesundheitsgefährdenden Temperaturen – ein Mysterium.
Ich wünsche mir eine wöchentliche, öffentliche Statistik, wieviel Frauen (die Minderheit der am Herd stehenden Männer – auch die Köche, Chefköche – lass ich unter die Herdplatte fallen) an und mit heißem Kochgut, gestorben sind. Dramatisch, dramatisch.
Die heißen Gläser, gefüllt mit Gurken, Zucchinis und Brombeeren stehen nun in der Hitze zum Abkühlen – falls das überhaupt möglich ist.
Mit schweißnassen Händen klammere ich mich an die Nähnadel, umrande ein Platzset zur Beruhigung.
Zum Glück bin ich lebend der gefährlichen Gluthölle, namens Küche, entkommen.





Höllenengel braucht Entspannung

Ich häkle ein entspanntes Kreisrund. Plötzlich und unerwartet überkam es mich, das auf die Couch setzen und drauflos-häkeln.
Naja, mein Entspannungsbedürfnis wurde noch durch eine Aussage unseres Bundeskanzlers getriggert. Auf einer Rede, gestern in München, sagte er: „Und die, die hier mit Friedenstauben rumlaufen, sind deshalb vielleicht gefallene Engel, die aus der Hölle kommen…“
Ach menno Olaf. Was soll denn das! Ich würde auch mit einer Friedenstaube rumlaufen. Muss ich mir jetzt Sorgen um meine Herkunft machen? Und ich dachte immer, meine Mutter wäre meine Mutter und mein Geburtsort wäre ein kleines Städtchen in Bayern. Muss ich meinen Eintrag im Stammbuch revidieren lassen? Geburtsort: Himmel. Mutter: Engel?
Da bin ich jetzt verunsichert. Und mein Wohnort? Nichtmehr Kleinhinterbislbach sondern Hölle? Ist das dann der Erstwohnsitz und Hinterbislbach mein Zweitwohn…?
Wieviel Grundsteuer muss ich für die Hölle bezahlen? Heißes Eisen…
Habe ich jetzt einen Migrationshintergrund? Fragen über Fragen…
Hat da jemand Blut geleckt… Über 500.000 Tote sind noch zuwenig?
Ach, was soll’s! Mit heißer Nadel häkel ich weiter. Zisch. Dampf…





Viele

Viele selbstgemachte Spüllappen.
Aber was ist schon viel? 500.000 Tote in der Ukraine – sind das viel? Das schreibe ich als eine „Friedensschwurblerin“.
Und immer noch rufen sie, die deutschen Politiker und Medien nach mehr Waffen. Wer von euch würde seinen Sohn, Mann, Freund… für dieses Gemetzel geben wollen…
Wer sagt von ihnen „Nein zu Krieg“…
Ups – er ist ja so weit weg und betrifft einen selbst nicht. Ups. Hatte ich vergessen. Also brüllt weiter nach Eskalation…



Neues von der Hausfrauenfront

So.
„Falsche Oliven“ angesetzt.
Auf einen Liter Wasser kommen 300g  Salz (Jodfrei!). Die grünen Kornelkirschen in ein heiß ausgespültes Glas geben und mit dem Salzwasser gut bedecken. Den Behälter verschließen. Jeden Tag feste durchschütteln. Nach ca. zwei Wochen dürften die Früchte alle auf den Boden abgesunken sein, ein Zeichen dafür dass sie fertig sind. Die „Oliven“ wandern in ein neues Salzwassergemisch mit nur noch einem 10% Salzgehalt. Werden so für längere Zeit lagerfähig. Immer wieder mal welche entnehmen, sehr gut abtrocknen und in Öl einlegen. Nach gusto Knoblauch und andere Kräuter untermischen. Lecker.

Apfelessig angesetzt.
Unbehandelte, ungeschälte Äpfel inklusive Kernhaus in Stücke schneiden. Den Stiel und die Blüte aber vorher entfernen. Das Geschnippselte kommt in ein sauberes Glas und wird mit kaltem Wasser aufgegossen, dass alles gut bedeckt ist. Die Äpfel schwimmen oben und spitzen aus dem Wasser raus – macht nichts. Jeden Tag mindestens einmal das ganze durchrühren. Der Behälter wird mit einem Küchenkrepp abgedeckt. Gummi rum und fertig. Ich hab mir aus einer Stoffwindel ein Stück abgeschnitten. Die gibt es im Drogeriemarkt zu kaufen.
Drei Wochen lang jeden Tag umrühren. Zur Beschleunigung des Gärprozesses kann ein Teelöffel Zucker zugesetzt werden. Beim Umrühren schäumt es und das ist gut so.
Nach drei Wochen das ganze durch ein feines Sieb gießen und wiederum für sechs Wochen so abgedeckt wie zuvor stehen lassen. Nun reift der Essig.
Ein guter Platz ist die Küche. Da hat man es gut im Blick.

Beerenessig angesetzt.
Brombeeren, Himbeeren und Johannisbeeren in ein Glas geben und anschließend mit Essig aufgießen. Deckel schließen und nun für die kommenden zwei Wochen täglich mal durchschütteln. Ist die Zeit rum, dann alles durch ein Sieb schütten. Den rötlich verfärbten Fruchtessig für ca eine Minute aufkochen und abfüllen – fertig.

Gußpfanne gekauft.
Bin es leid mit den beschichteten Pfannen. Sie halten sehr begrenzt und die Beschichtung – na ja. Wir haben uns eine Gußpfanne samt Lederhülle für den Pfannenstiel gekauft. Das Teil war nicht billig – der Preis ist aber gerechtfertigt. Der Pfannenboden ist abgedreht, also ziemlich glatt. Das Kochgut löst sich gut ab. Hilfreich ist auch ein Pfannenwender aus Metall, mit dem ich gut über den Boden schubbern kann. Mein Bizeps ist am wachsen, denn es ist eine gewichtige Sache – gut so. Unbezahlt werbe ich für die Pfanne von STUR. Sie soll mein treuer Begleiter für die nächsten Jahrzehnte am Herd sein. Ganz „nachhaltig“ schreibe ich mal, obwohl mir diese Begrifflichkeit fast schon zu den Ohren quillt 😉