Archiv für den Monat: Juni 2019

Der Mensch ist dem Hund sein Floh.



Warnhinweis: Menschen mit einem starken Vermenschlichungstrieb dem Tier gegenüber sollten sich folgenden Text nicht zugute führen. Könnte zu unangenehmen Verhaltensweisen gegenüber Andersdenkenden führen – ergo mir. Machen wir es uns einfach. Ein Vegetarier will ja auch nicht zum Fleischverzehr gezwungen werden.
Es hundelt im Folgenden. Also. Fritzi, unser vierpfotiger Lebensabschnittsbegleiter, welcher seit mehr als einem halben Jahr bei uns logiert, hat sich gut eingelebt. So im Großen und Ganzen. In den Feinheiten lässt manches zu wünschen übrig. Ihr wisst, die kleinen Details können ganz schön pfrimelig sein. Da bedarf es Ausdauer in der Lösung.
Besagter Wuffi mit Migrationshintergrund und anderen eventuell widrigen Erfahrungen kann sehr gut „fiepen“. Nicht immer, aber ab und an legt er diese Platte auf.
Mancher Mensch bezeichnet es als „weinen“. Ich nicht. Hab noch keine Träne über seine Hundebacke laufen sehen. Dieses ans Herz gehende Geräusch drückt beim gesunden Hund (das ist er) eine etwaige Unzufriedenheit oder das Bedürfnis nach verstärkter Aufmerksamkeit aus. Sir (der Hund), ein Langhaardackel-Terrier-Mix, wird rassentypisch ein „übersteigertes Selbstbewußtsein“ zugesprochen. Aus Erfahrung kann ich da nicht widersprechen. Er verleiht seinem aktuellen Unmut über eine Situation lauttechnisch noch zusätzlich Dramatik. Das kommt bei Aussenstehenden sehr gut an, in seinem Sinne und pusht in der Regel durch Mitleidsbekundungen und Streichler seine zarte, knallhart kalkulierende Hundeseele. „Mit dem Arsch nicht ansehen“, komplett ignorieren, so sollte man dieser Hundestrategie begegnen. Ich mache das. Überwiegend. Lasse mich dann doch von der Außenwelt aus dem Konzept bringen und könnte mich im Anschluss selbst in den Arsch beißen. „Der Hund weint“ eine Bemerkung vom Nachbartisch, beim ersten Hund-in-Gastronomie-Ergeignis. Laut fiepte er nicht, aber leise mit einer perfiden Dramatik, welche Steine hätte schmelzen können, wären welche vorhanden gewesen. Mir total unangenehm. Mein Begleiter, Hundeversteher durch das Gucken von Martin Rütters Sendungen, gab mir gleich vielfältige gute Ratschläge. Die Töle zu ignorieren war nicht darunter. Ihm wurden Essenskrümel unter den Tisch gereicht, von ihm. Das ließ er sich gern gefallen. Würde ich mir auch. Entspannennd war dieser Aufenthalt nicht.
Vermittelt wurde mir: Der Hund hat es nicht gut bei mir, weil er ja weinen muss. Und, erziehungstechnisch sollte ich immer eine Hundedecke mit mir führen. Damit Wuffi ganz entspannt darauf relaxen…  Käme mir vor wie in Charlie Braun der Typ, welcher immer seine staubige Kuscheldecke hinter sich herzieht. Meine anfängliche, heroische Aussage vor Betreten des Lokales, unerwünschtes Verhalten von tierischer Seite aus zu ignorieren, lief kompletti aus dem Ruder. Fritzi hat seinen Nutzen daraus gezogen. Eins zu Null für ihn.
Neue Situation: Eingeladen mit Hund. Mit seinem Dackelblick hat er den gesunden Menschenverstand der Gastgeber gekillt. Laue Sommernacht, andere Gäste, leckeres Essen und eine fellige Heulboje zu meinen Füßen. Exhundebesitzer unter den Gästen. „Lass ihn doch den Garten erkunden“. Äh – nein! Mein Hund hat einen ausgeprägten Jagdinstinkt und seine Bindung an uns ist noch nicht so wasserdicht, als dass ich ihn sorglos umherstreunen lassen könnte. Und – Abenteuer im dunklen Garten mit vielen leckeren Katzenspuren als „Belohnung“ für sein Gewinsele, das ging mir doch zu weit. Ah, diese guten Ratschläge – sie sind sowas für den Arsch (sorry) meistens. Hattest du mal einen Hund, kennst du alle und bist Experte. Ist nicht. Neiin.
Oh, noch eins. Gefüttert wird mein Scheisser nur morgens. Quasi Frühstück ohne Mittag- und Abendessen. Intervallfasten. Tut ihm gut. Und ich koche nicht für ihn. Speise ihn mit banalem Trockenfutter ab. Nix mit Frischfleisch und Extrawurst. Hier entsetzte Blicke seitens anderer Hundebesitzer. Leute, mein Hund kackt in der Regel mindestens dreimal am Tag. Wenn ich ihm noch mehr zu Fressen gebe, komme ich mit dem Eintüten der Kackhaufen nicht mehr hinterher.
So, und jetzt der härteste Umstand. Wir haben im Garten eine vier Meter lange Hundekette. Unser Grundstück ist nicht eingezäunt und wird es auch nicht. Bin ich eine Hundequälerin, wenn ich den Hund mal an die Leine lege? Muss sich der Hund zu jeder Minute frei bewegen können? Nein sage ich. Nach kilometerlangen Spazierfahrten mit ihm, bei welchen er seine Beinmuskulatur ausgiebig trainnieren kann, darf er in seinem Bewegungsradius auch mal eingeschränkt sein. Viele Katzen durchqueren unseren Garten und alles, was katzentechnisch draußen unterwegs ist, dürfte nach Hundeansicht zu Frikase verarbeitet werden, sag ich mal drastisch. Den Katzen und mir zuliebe kommt er an die undurchbeißbare Leine. Dem Hund soll es gut gehen, aber mir und meinen Bedürfnissen auch. Ich will in keinem ausbruchsicherem Gehege leben. Lange Spaziergänge und Radtouren erfüllen auch das tierische Bedürfnis nach spannenden Düften… Ich hab auch nicht die totale Narrenfreiheit. Warum sollte mein Hund sie haben. Und dann auf meine Kosten. Nö.
Summasumarum ist der größte Stressor in den ganzen Begebenheiten  nicht Fritzi, sondern das menschliche Beiwerk. Es piesackt meinen Hund und mich mit seinem Verhalten. Die Weisheit habe ich auch nicht mit dem Löffel gefressen. Ich laviere mich von Situation zu Situation und versuche vernünftige Pläne zu schmieden und diese konsequent durchzuhalten. Mal klappt es besser, mal…
Der Mensch ist dem Hund sein Floh 😉 Vielleicht sogar ich bei einem anderen Hundebesitzer. Ich kann für nichts garantieren… 🙂



Puh!

Kissen in trockenen Tüchern. Fertig. Hm, soll ich  schreiben dass jede der drei Töchter nun eines von mir auf dem Sofa, der Couch… liegen hat. Nö. Das muss nicht noch vertieft werden. Meine Privatsphäre soll schon noch ein bisschen privat sein.
Hm. Also schreibe ich auch nicht über den 24jährigen VW Bus mit 250000 Kilometern auf dem Buckel, der unsere Garage bereichert. Innen zum drin wohnen ausgebaut und derzeit ohne TÜV. Mann liegt mehr unterm Auto, als im Bett. Rostlöcher zuschweissen. Also, mein Fahrzeugbestand bleibt privat.
Soll ich über meine Wechseljahre berichten. Dem Auf und Ab der Emouschens. Das Ab ist nicht mehr so tief ab und… Uhh, das lass ich lieber. Gibt evtl. komische Blicke. Sollte mich, eine mir relativ unbekannte, ich ihr aber sehr gut bekannte, Leserin mich z. B. beim Einkaufen sehen. Taxierender Blick: Na, wie ist denn gerade ihr Hormonstatus. Kurz vorm Durchdrehen oder…
Ganz bestimmt schreibe ich nicht über meinen Fehltritt, ein Insektenvernichtungsmittel bestellt zu haben. Nö, das muss keiner wissen, dass ich den Buchsbaumzünsler im Garten mit der Chemiekeule abmurksen wollte, weil er mir meine großen Kugeln… anfrisst und wahrscheinlich langfristig dem totalen Ende zuführt. Werd doch nicht in aller Öffentlichkeit rumlabern, dass ich einmal Gift auf den Buchs gesprüht habe. Oh nein! Mein verwerfliches Verhalten darf nicht die Runde machen. In den Augen vieler bin ich ja so eine Ökotussi. Bio und Gift – no go. Sicherlich berichte ich nicht darüber, dass ich jetzt einfach gar nichts mehr Bekämpfendes in die Wege leite um den zünselnden Zünsler zu vertreiben. Wenn die wirklich schönen und prächtigen Pflanzen sterben sollten – mein Gott, dann ist es halt so. Es verändert sich. Vielleicht bau ich mir in die freie Ecke dann eine nette Sitzgelegenheit. Die 5millionste. Hu, bei vielen stünde ich als leidenschaftslose, nicht durchgreifende, schnell das Handtuch werfende, nicht konsequente Gärtnerin da. Eine, die sich für langjähriges nicht einsetzt, keinen Aufwand betreibt, keinen Finger krumm… Menno! Diese Fakten trage ich in mir und nicht in die Weltöffentlichkeit. Menschen die viel von sich preisgeben sind ja meschugge. In der heutigen Zeit, da kann weiß der Geier was mit den Informationen passieren. Nur die doof Defizitären posaunen ihr privates in die Welt. Ich nicht 😉 . Definitiv.
Was bleibt mir dann noch? Hm. Fällt mir im Augenblick nichts ein. Oke. Dann schreib ich in diesem Beitrag einfach mal fast nichts.