Archiv für das Jahr: 2014

Der „rote Faden“ ist ein „weißer Faden“

Während die gerade weiß gestrichene Holzdecke noch trocknet, schreibe ich diesen Beitrag für euch. Wie ihr ja bereits wisst, ist meine Älteste ausgezogen. Sie hat fast ihr ganzes Mobiliar mitgenommen. Und ich nehme jetzt das Zimmer in Beschlag 🙂 . Da kommt die Nähmaschine, meine Stoffe, meine Wolle, ein großer Arbeitstisch, ein Gästebett (getarnt als Liegewiese mit gefühlten 5 Millionen Kissen) und noch manch anderes rein. Ab und an gebe ich fotografische Einblicke. Ihr dürft gespannt sein. Ich bin es auch 🙂 .

Decke streichen – das ist eine nicht nette Arbeit. Meine Nacken- und Schultermuskeln kann ich einzeln zählen. Nach dem Spannungs- besser gesagt dem Verspannungszustand. Aus Erfahrung weiß ich, erst wird’s schlecht, dann wieder gut. Beim dritten Anstrich fühle ich mich dann, als ob ich bereits jahrelang Decken streichen würde.

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Und da ich viel weiß vor Augen hatte, hier meine absolute Lieblingsweihnachtskarte, in weiß natürlich. Für den Googleübersetzer und meine nicht deutschsprachigen Besucher wiederhole ich den geschriebenen Text auf der Postkarte: Weihnachtskarte. Standardausführung weiß.
Apropo. Noch ein Gruß an meine niederländischen Besucher. Es freut mich sehr, dass ihr in wachsender Zahl bei mir vorbeischaut. Finde eure „Häkelkultur“ toll!!
PS: Die Postkarte ist Dauergast auf unserem Kühlschrank. Unschwer am runden Magnetabdruck zu erkennen.

häkelstern (1)
Eigentlich wollte ich nur den weißen Stern fotografieren, um meiner Weißlinie im Beitrag treu zu bleiben. Merkte aber beim Knipsen, wie schön sie doch anzusehen sind, so bunt.
Bevor es losgeht mit den bunten Häkelsternen: Die Anleitung ist von Elizza und ihr findet sie hier.

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häkelstern
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Und mit den drei weißen, brennenden Kerzen schließt sich der Kreis mit dem weißen Faden 🙂

Wenn sie das Nest verlassen…

Häkelfieber (2)
Wer, die Vögel?
Ja, die verlassen auch mal das Nest.
Sind sie Nesthocker oder Nestflüchter? Weiß ich nicht – auch egal. Sicher weiß ich aber, dass wir Menschen Nesthocker sind. Oder häufig auch Dauergäste im „Hotel Mama“.
Meine Älteste (Tochter) hat aus dem Hotel ausgecheckt. Quasi das Nest verlassen. Und, was sind wir Menschen nicht zu allem fähig: Ich kann Glück und Trauer – beides auf einmal empfinden. Aber jetzt nur nicht sentimental werden. Taschentücher stecken lassen. Ich glaube, nein ich weiß, die Trauer lässt nach und das Glück bleibt sowieso. Die Tochter hockt halt nicht mehr zuhause ‚rum sondern woanders, wo es ihr auch gut geht.

Quasi 1,5 Töchter haben das Haus verlassen, zu 0,5% die Mittlere. Am Wochenende wird dann wieder eingecheckt. Und die Jüngste macht nächstes Jahr die Flatter in die Welt hinaus.
„Oh, dann seid ihr ja alleine!“, hör ich dann und wann schon mal. „Ja“, sag ich dann, „und ich freu mich auch drauf, auf Ruhe und Zweisamkeit mit dem Göttergatten“.
Tja, Leute. Dann muss man nicht mehr leise sein und so 🙂 . Wegen der Kinder und so 🙂 .
Mein Zahnarzt meinte, wenn die Kinder ausziehen wird die Welt kleiner. Ich musste ihm energisch, auf dem Behandlungsstuhl, widersprechen. Ab und zu kann ich mit meinem Zahnarzt gut über Gott und die Welt reden, bevor es an die Zähne geht. Nein, sie wird größer. Ihr dürft teilhaben an neuen Erfahrungen, die die Kinder machen.
Haben bei etlichen Umzügen mitgeholfen und dabei neue Wohnungen gesehen, neue Stadtteile kennengelernt – und der nächste  (München!) steht schon wieder vor der Tür 😉 .
Vielleicht sollten wir, ich  und mein Göttergatte, uns auf Umzüge spezialisieren. Ausreichend Erfahrung von möglichst viel Möbel in ein kleines Auto packen haben wir schon. Ich sag’s euch: Die Umzugsbranche wird noch boomen. Nicht nur durch meine Töchter. Wir werden ja immer flexibler (Arbeitszeit, Arbeitsort). Praktisch Gummi. Formlose Masse oder formbare Masse?! 🙂
Puh, nach diesem Statement greife ich gleich mal wieder zur Häkelnadel. Soll ich türkis oder grün, halbe oder ganze Stäbchen… 🙂

Häkelfieber (1)
Ein Umzugskarton als visuelle Untermalung wäre passender gewesen. Aber am schönsten quatscht es sich doch bei Kaffee und Kuchen.

Noch einen schönen Sonntagabend 🙂

Anleitung: Einfachen Stern häkeln

Nach größeren Häkelprojekten ist es ganz schön, zwischendurch mal wieder ein nettes kleines Teil anzufertigen.

Anleitung Stern häkeln (7)
Dieser Stern häkelt sich fast von selbst 🙂 . Er macht sich auch ganz nett auf einer Geschenkverpackung. Vielleicht habt ihr ja bereits ein paar Päckchen geschnürt. Ich noch nicht. Leider! Aber dieses Jahr habe ich mir fest vorgenommen, meine Geschenke nicht einen Tag vor Weihnachten oder am 24. Dezember, auf den allerletzten Drücker, zu verpacken. Ganz, ganz fest habe ich es mir vorgenommen. Mal sehen 🙂

Anleitung Stern häkeln (8)
Aus diesen drei Einzelteilen besteht er. Zwei davon sind gleich groß.
Na, dann fangen wir mal an.

1. Runde:
In einen Fadenring 3 Luftmaschen (zählen als erstes Stäbchen) und noch 11 Stäbchen häkeln. Den Ring mit einer Kettmasche in die dritte Anfangsluftmasche schließen.

2. Runde:
5 Luftmaschen häkeln. In die zweite Luftmasche ab Häkelnadel 1 feste Masche, in die nächste Luftmasche 1 halbes Stäbchen, in die nächste Luftmasche 1 ganzes Stäbchen und in die letzte Luftmasche ein Doppelstäbchen häkeln.
Diesen „Zacken“ verankert ihr mit einer Kettmasche im übernächsten Stäbchen (das heißt: eine Masche überspringen). Wieder 5 Luftmaschen häkeln und wie gerade eben alles wiederholen bis ihr zum Schluß einen Stern mit 6 Zacken habt.
Wer noch etwas ratlos sein sollte, sieht sich die zwei nächsten Bilder an. Eventuelle Unklarheiten müssten damit beseitigt sein 🙂 .

Anleitung Stern häkeln (3) Anleitung Stern häkeln (2)

Nach dieser Vorlage häkelt ihr zwei Sterne. Der Stern in der Mitte ist etwas kleiner und geht wie folgt:

1. Runde:
In einen Fadenring 12 feste Maschen häkeln. Die Runde mit einer Kettmasche in die erste feste Masche vom Anfang schließen.

2. Runde:
4 Luftmaschen häkeln. In die zweite Luftmasche, ab Häkelnadel, 1 feste Masche, in die nächste Luftmasche 1 halbes Stäbchen und in die letzte Luftmasche 1 ganzes Stäbchen häkeln. Eine Masche überspringen und eine Kettmasche in die folgende Masche. 4 Luftmaschen häkeln und, wie geraden eben, alles wiederholen bis ihr zum Schluß einen Stern mit 6 Zacken habt.

Anleitung Stern häkeln (1)
Anleitung Stern häkeln (5)
Und jetzt habt ihr die Freiheit, einen „Sternburger“ wie ich zu machen, mit Perlenschnickeldi oder „Oben ohne“ 🙂 . Oder ihr näht sie gar nicht zusammen – auch möglich.

Anleitung Stern häkeln (6)
Anleitung Stern häkeln (4)
Mit einem Tässchen Glühwein geht’s gleich noch leichter von der Hand 🙂

Viel Spaß beim Nachhäkeln!

Zur Abwechslung mal…

Stofftasche nähen (1)

…wieder meine Nähmaschine aus der Versenkung hervorgeholt. Der Grundstein für meine Liebe zum Nähen wurde schon in meiner Kindheit gelegt. Zuhause stand im Esszimmer eine, in eine Holzkommode integrierte, Nähmaschine. Man klappte die Deckplatte auf und kippte die Nähmaschine nach oben, öffnete die Fronttür und zum Vorschein kam ein großes Fußpedal. Nichts Elektrisches, alles manuell – äh fußuell 🙂 .
So begann ich mit ca. 10 Jahren mir Puppenkleider zu nähen. Es entstanden auch Wandbehänge aus Jute und Filz. Und was soll ich euch sagen: Meine Mutter hat die Nähmaschine immer noch in Betrieb und sie läuft und läuft und läuft…
Qualität – Made in Germany 🙂 .

Stofftasche nähen (5)
Große Entwicklungsschritte, meine Nähkünste betreffend, habe ich nicht gemacht. Als die Mädels klein waren gab es selbstgenähte Jogginghosen und witzige Fleecemützen. Jetzt bin ich auf dem Level: Stofftaschen, Kissen und Stiftemäppchen angelang. Ist das jetzt eine Steigerung? 🙂 . Hauptsache Spaß macht’s!

Stofftasche nähen (2)
In diesen Stoff hab‘ ich mich auf den ersten Blick verliebt (Beim Stoff ging’s schneller als beim Göttergatten 😉 ). Gesehen und gekauft bei Vintagewonderland. Den Meter für 9 Euro. Zu finden unter der Rubrik „Wohnen“ – Neu im Shop. Es ist ein, in die Jahre gekommener, neuer Stoff von der Rolle. Wenn ich ihn so anschaue, bin ich jedesmal selbst „von der Rolle“ 🙂 .

Stofftasche nähen (4)
Und weil Stofftaschen im Alltag unverzichtbar sind und man (ich) nicht genug davon haben kann, ergo – Taschen genäht.
Mit den Taschen verhält es sich wie mit den Socken. Sie lösen sich vorübergehend oder ganz in Luft auf. Manchmal, wenn ich den Taschenaufbewahrungskorb durchwühle, finde ich nicht die gesuchte, dafür aber manch andere, bei der ich mir denke: Die kenn ich nicht! Wo kommt die her? Leiht man sich was aus oder verleiht etwas, wo kommt’s auf die Schnelle rein? Klaro, in eine Stofftasche. Und dann geht das Teil auf den Weg und kommt zurück oder auch nicht. Man kann also nie genug davon haben und sie sind schöne Hingucker im Alltag. Ist doch auch eine schöne Geschenkidee für Weihnachten.

Stofftasche nähen (3)
Im Kofferraum unseres Autos fahre ich auch welche spazieren. Komischerweise, wenn ich sie brauche (für einen Spontaneinkauf) ist keine da. Werd‘ mal welche mit einem Schloß im Kofferraum anketten und den Schlüssel hab‘ nur ich. Aber ich sehe es schon kommen: Wenn’s drauf ankommt, finde ich den Schlüssel nicht 🙂 .

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Soeben fotografiert.
Ist es nicht herrlich! Endlich weiß 🙂

Dreieckstuch XL

Dreieckstuch häkeln (3)
Tadah!
Mein großes, warmes Dreieckstuch ist fertig geworden. Ab jetzt, bitte klirrende Kälte. Ich bin gewappnet.

Dreieckstuch häkeln (5)
Verhäkelt habe ich „Karisma“ (100% Wolle) von Drops. Für drei Farben (grün, türkis) habe ich auf andere Wolle zurückgegriffen, da diese hellen, frischen Töne nicht in der Karisma-Farbpalette enthalten sind.
Vielleicht häkle ich noch eins. Dann probiere ich „Nepal“ (ebenfalls von Drops) aus. Diese Wolle ist ein bisschen stärker und besteht überwiegend aus Wolle, gemischt mit etwas Alpaka. Ich persönlich mag die Dropsgarne sehr gern und finde, dass Preis und Leistung tippitoppi sind.

Dreieckstuch häkeln (2)
In meiner Anfangshäkelzeit war ich im Internet auf der Suche nach guten Tipps, wo man Wolle zu einem verbraucherfreundlichen und doch nicht „billig – billig“ Preis kaufen kann. Dieses schreiende „Billig“ überall geht mir nämlich auf den Senkel.
So, jetzt der Tipp: Ich persönlich kaufe gerne bei Lanade ein. Habe sehr gute Erfahrungen mit dem Service gemacht und – das ist jetzt wichtig – ich werde nicht für diese Empfehlung bezahlt.

Dreieckstuch häkeln (1)
Neben dem Internet als Bezugsquelle gibt es ja noch die Wollläden. Da kenne ich ein paar sehr schöne (gute Atmosphäre im Laden, freundliche Bedienung) und wenige, nicht so schöne. Da ich leider keinen Dukatenesel herumstehen habe, kaufe ich, ressourcenschonend, das Monetäre betreffend ein.
Aaaaaah, klingt dieser Satz nicht gut für eine „Häkeltante“?! 🙂
Mal gehe ich in den Wollladen (ein guter Einzelhandel sollte unterstützt werden), ein anderes Mal schicke ich eine Bestellung über’s Netz los.

Dreieckstuch häkeln (4)
Dafür, dass ich diesen Beitrag worttechnisch knapp halten wollte, habe ich schon viele Buchstaben verarbeitet. Ich habe sozusagen einen Buchstabenlauf. Äh, hatte!
Ich glaube alles, was ich heute sagen wollte, ist gesagt.

In diesem Sinne: Tschau, bis zum nächsten Beitrag 🙂

PS: Hätte ich fast vergessen: Habe das Tuch nach einem Videotutorial von Elizza gehäkelt.

Variationen von gehäkelten Mützen

Nicht alles was man so häkelt, bewährt sich auf die Dauer. So erging es mir mit zwei Mützen vom Vorjahr. Eine war etwas zu groß geraten und die andere, im Beanie-Stil, verrutschte immer. Die Beanie überlasse ich meinen Töchtern. Sie dürfen damit rumschlumpfen 😉 .
Nur eine Mütze vom Vorjahr hab‘ ich in Benutzung, äh – hatte. Inzwischen habe ich mir noch zwei gehäkelt.

gehäkelte Mütze (1)Hier die erste Neue!
Mütze häkeln (3)
Diese Rosenmütze ziert leider nicht meinen Kopf, sondern den Kopf einer netten Bekannten. Liebe C. – viel Spaß damit.

gehäkelter Schal
Bin in die Untiefen des Kleiderschrankes getaucht und habe meinen warmen Winterschal hervorgekruscht. Dazu muss ich anmerken, dass meine Klamotten ein lässiges Schrankleben führen. Hängen ab, lümmeln rum. Mein Schrank ist nicht penibel aufgeräumt. Aber bisher fallen mir beim Öffnen nicht diverse Kleidungsstücke entgegen. Ich wünsche mir auch keinen begehbaren Kleiderschrank. So ein Teil will ja befüllt werden. Ansonsten schlägt einem ja depressive Leere beim Betreten entgegen. Ich glaube mich zu erinnern gelesen zu haben, dass nur 20 bis 30 Prozent des Schrankinhaltes regelmäßig getragen werden. Der Rest ist nur ästetische Befüllung.
Mal angenommen ich hätte einen begehbaren Kleiderschrank, dann würde ich ihn mit mir befüllen und mit den Klamotten, welche ich am Leib trage. Würde einen gemütlichen Sessel, ein kleines Bestelltischchen, ein nettes Lämpchen und diverse andere Dinge reinstellen. Ihr merkt schon, ich träume den Traum von einem eigenen Zimmer 🙂 .

gehäkelte Mütze (2)Hier die zweite Neue!

Zum Schal vom Vorjahr passt meine neue Mütze wunderbar. Gehäkelt habe ich sie mit Büschelmaschen. In diesem Videotutorial wird ganz gut erklärt, wie ihr eine Mütze mit diesem Stich häkeln könnt. Ich habe meine Mützen nicht genau nach Anleitung gemacht, sondern sie auf meine Bedürfnisse (Größe und Wollstärke) abgeändert.

Viel Spaß beim eventuellen Mützenhäkeln 🙂